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Pflegebedürftigkeit entsteht oft schleichend. Was mit kleinen Einschränkungen beginnt – dem Griff nach der Stuhllehne beim Aufstehen, dem Vergessen von Terminen oder der Unsicherheit beim Treppensteigen – kann im Laufe der Zeit zu einer dauerhaften Belastung werden. In Deutschland regelt das System der Pflegegrade den Anspruch auf Unterstützung, abgestuft derzeit von Grad 1 bis 5. Entscheidend ist, wie stark die Selbstständigkeit oder die Fähigkeiten einer Person im Alltag beeinträchtigt sind. Für viele Menschen ist dabei Pflegegrad 1 der erste Schritt in die Unterstützung. Er richtet sich an Personen, die noch weitgehend selbstständig sind, aber bereits Hilfe im Alltag benötigen – etwa beim Einkaufen, bei hauswirtschaftlichen Aufgaben oder beim Erhalt sozialer Kontakte. Pflegegeld gibt es hier nicht, doch der sogenannte Entlastungsbetrag von 131 Euro pro Monat kann für alltagsnahe Hilfen eingesetzt werden.
Die aktuelle Situation über den möglichen Wegfall des Pflegegrades1
Der Wegfall des Pflegegrades 1 würde für viele Betroffene tiefgreifende soziale und emotionale Folgen haben, die weit über den reinen Verlust finanzieller Unterstützung hinausgehen. Der Pflegegrad 1 betrifft Menschen, die noch relativ selbstständig sind, aber bereits Einschränkungen im Alltag erleben – etwa durch körperliche Gebrechen, Demenz im Anfangsstadium oder chronische Erkrankungen, die ihre Selbstversorgung erschweren. Für diese Menschen bedeutet die Einstufung in Pflegegrad 1 nicht nur eine finanzielle Hilfe, sondern auch eine symbolische Anerkennung, dass ihre Situation ernst genommen wird und sie Teil des solidarischen Systems der Pflegeversicherung sind.
Wenn der Pflegegrad 1 wegfiele, würde für viele die erste Schwelle zu staatlicher Unterstützung entfallen. Das hätte zur Folge, dass ein großer Teil dieser Menschen künftig als „nicht pflegebedürftig“ gelten würde, obwohl sie real im Alltag bereits auf Hilfe angewiesen sind. Viele von ihnen müssten dann kleinere Hilfen wie Haushaltshilfe, Begleitung zu Arztterminen oder Unterstützung beim Einkauf aus eigener Tasche bezahlen – Kosten, die sich insbesondere für ältere Menschen mit niedrigen Renten oder geringem Einkommen kaum tragen lassen. Gerade in diesem Bereich ist der Pflegegrad 1 oft eine Art Puffer, der hilft, die Selbstständigkeit zu bewahren und soziale Teilhabe zu ermöglichen.
Ein zentrales Problem besteht darin, dass der Pflegegrad 1 häufig präventive Wirkung hat. Die dort gewährten Leistungen – etwa für Betreuungs- und Entlastungsangebote oder für kleinere Umbaumaßnahmen in der Wohnung – verhindern, dass sich der Gesundheitszustand der Betroffenen verschlechtert. Wenn diese Unterstützung entfällt, steigt die Gefahr, dass Pflegebedürftigkeit schneller zunimmt und Betroffene in höhere Pflegegrade aufsteigen. Das wäre nicht nur für die Betroffenen selbst belastend, sondern langfristig auch volkswirtschaftlich teurer, weil intensivere Pflegeleistungen erforderlich würden.
Sozial gesehen bedeutet der Wegfall zudem eine stärkere Vereinsamung vieler älterer Menschen. Die Angebote, die mit dem Pflegegrad 1 finanziert werden können, wie Besuchs- und Betreuungsdienste, sind oft der einzige regelmäßige soziale Kontakt außerhalb der Familie. Wenn diese Leistungen wegfallen, verlieren viele Menschen ein Stück Teilhabe und Lebensqualität. Das Risiko von Isolation, Depression und kognitivem Abbau würde deutlich steigen – eine Entwicklung, die besonders für alleinstehende Senioren ohne familiäre Unterstützung gravierende Folgen hätte.
Auch für pflegende Angehörige hätte der Wegfall spürbare Konsequenzen. Viele Familien, die ältere oder kranke Angehörige zu Hause unterstützen, nutzen die Mittel aus Pflegegrad 1, um Entlastung im Alltag zu finanzieren – etwa durch Hilfe im Haushalt, durch Tagespflege oder durch Betreuungsangebote, die ihnen ein paar Stunden Freiraum verschaffen. Wenn diese Mittel nicht mehr zur Verfügung stehen, müssen Angehörige entweder mehr Zeit aufwenden oder zusätzliche Kosten selbst tragen. Das kann zu einer erheblichen Mehrbelastung führen, sowohl psychisch als auch finanziell. Insbesondere Frauen, die einen Großteil der häuslichen Pflegearbeit übernehmen, wären davon stark betroffen, was wiederum bestehende soziale Ungleichheiten verstärken würde.
Die Streichung des Pflegegrades 1 würde außerdem die Hemmschwelle erhöhen, überhaupt Unterstützung zu beantragen. Schon heute empfinden viele Menschen den Schritt, sich als pflegebedürftig anerkennen zu lassen, als schwer – sie wollen nicht als „Pflegefall“ gelten. Der Pflegegrad 1 wirkt hier entlastend, weil er einen niedrigschwelligen Zugang bietet und signalisiert, dass auch kleine Einschränkungen legitim sind und Unterstützung verdienen. Wenn dieser Einstieg wegfällt, könnte das dazu führen, dass Betroffene Hilfen erst dann beantragen, wenn ihre Situation deutlich schlechter geworden ist. Damit würde ein wichtiger Mechanismus der frühzeitigen Intervention und Gesundheitsförderung verloren gehen.
Darüber hinaus hat der Wegfall des Pflegegrades 1 auch gesellschaftliche Dimensionen. Er trifft vor allem Menschen, die nicht genug Geld haben, um private Hilfe zu organisieren, aber auch nicht so stark eingeschränkt sind, dass sie von höheren Pflegegraden profitieren. Damit würde eine soziale Schieflage entstehen: Wer sich Unterstützung leisten kann, bleibt relativ unbeeinträchtigt, während einkommensschwächere Menschen und ihre Familien stärker unter Druck geraten. Das Risiko einer „Zweiklassenpflege“ würde weiter steigen.
Fazit: Der Wegfall des Pflegegrades 1 wäre also nicht nur eine administrative Anpassung im System der Pflegeversicherung, sondern eine tiefgreifende Veränderung, die das Selbstverständnis von Pflege in Deutschland berührt. Er würde diejenigen treffen, die am Übergang zwischen Selbstständigkeit und Hilfsbedürftigkeit stehen – also Menschen, die oft mit großer Anstrengung versuchen, ihre Autonomie zu erhalten. Für sie wäre der Verlust der kleinen, aber wichtigen Unterstützung ein empfindlicher Einschnitt in ihre Lebensqualität und ihre Würde.
Stell dir vor, es ist Montag, 9 Uhr in Hamburg. Der Tag startet ruhig, weil es feste Strukturen gibt. Auf dem Küchentisch liegt ein einfacher Wochenplan: Wer kommt wann, welche Aufgaben sind dran, welche Termine sind bereits organisiert. Unsere Alltagsbegleitung klingelt pünktlich, kennt die Abläufe, übernimmt Haushalt, Einkauf und die kleinen Dinge, die sonst Kraft rauben. Du fühlst dich gesehen und sicher. Klare Routinen geben Halt, Übungen und Gespräche aktivieren, Spaziergänge bringen frische Luft in den Kopf. Es gibt keine Diskussionen mehr, was abrechenbar ist, keine Zettelwirtschaft auf dem Küchentisch. Termine bei Ärzten oder Behörden sind im Plan hinterlegt, die Begleitung ist organisiert, der Fahrdienst steht. Wenn sich etwas ändert, wird der Plan angepasst, ohne dass du hinterherlaufen musst.
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